8. Mai 2024

Müllverbrennung

Schaut man sich die Funktionsweise einer Müllverbrennungsanlage genau an, dann ist der Begriff im Grunde falsch gewählt. In einer Müllverbrennungsanlage (MVA) werden nur die brennbaren Bestandteile vom Müll verbrannt und der restliche anschließend deponiert.

Müllverbrennungsanlage - Aus Abfällen entsteht Strom - © grafix - Fotolia.com

Müllverbrennungsanlage - Aus Abfällen entsteht Strom - © grafix - Fotolia.com


Vor der Verbrennung wird der jeweilige Müll von Bestandteilen wie Bauschutt befreit und konditioniert (Vermischung in Abhängigkeit vom Brennwert). Weltweit wird die Form der Müllverbrennung unterschiedlich gehandhabt. Es sind die jeweiligen Gesetze maßgeblich. In einigen Industrieländern und vor allem Entwicklungsländern wird ein weitaus höherer Anteil an nicht vorbehandelten Müll verbrannt.

Eine Müllverbrennungsanlage besteht aus unterschiedlichen Komponenten. Auf einer Brückenwaage wird der eingehende Müll gewogen. In der Entladehalle wird der Müll angeliefert und gelangt über große Rutschen in einen Bunker. Ein solcher Bunker erfüllt den Zweck der Lagerung und Homogenisierung. Ein zusätzlicher Bunker ist für die Lagerung der Schlacke zuständig. Ein Greifkran transportiert anschließend den Müll in den Brennofen. Durch den Brennofen wird ein Dampferzeuger erhitzt und der hier entstandene Dampf wird durch Turbinen geleitet. An die jeweiligen Turbinen sind Generator geschaltet, welche für die Stromerzeugung zuständig sind. Weiterhin ist auch die Erzeugung von Fernwärme möglich, welche an Haushalte geleitet werden kann. Für die Reinigung der Abgase ist eine Rauchgasreinigungsanlage zuständig.

Müllverbrennungsanlage werden in unterschiedlichen Größen gebaut. So befindet sich beispielsweise in Krankenhäusern sehr kleine Anlagen. In diesen Anlagen kann man vor Ort kontaminierte Kleidung und sonstige Abfälle direkt entsorgen und zusätzliche Wärme und Strom für das Krankenhaus erzeugen.

Eine Besonderheit sind hier Drehrohöfen, welche für die Verbrennung von Sondermüll genutzt werden. Hier wird eine Temperatur zwischen 1.000 und 1.300 Grad benötigt. Daher sind die Rohre mit speziellen feuerfesten Steinen ausgekleidet. Ein solches Rohr hat eine Länge von bis zu 12 m und einen Durchmesser von bis zu fünf Metern.