Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung nach der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise hat sich der Energieverbrauch in Deutschland wieder merklich erhöht. Die Steigerung des Energiebedarfs ist dabei vor allem auf die wirtschaftliche Erholung von Produktion und Transport zurückzuführen. Generell bedingt die moderne Gesellschaft und Wirtschaft zunehmend ein Mehr an Energie. Gleichzeitig stellt sich aber auch die Frage, wie dieses Mehr bereitgestellt werden kann, ohne der Umwelt weitere Lasten aufzubürden. Eine große Rolle, diese Aufgabe zu bewältigen, spielen die regenerativen Energien. Im Gegensatz zu den konventionellen und fossilen Energien sind sie nahezu unerschöpflich, stecken aber sozusagen noch in den Kinderschuhen der technischen Entwicklung.
Die zwei vergangenen Jahrzehnte liefern jedoch in Deutschland den Nachweis, dass sich die Energiegewinnung in einem spürbaren Wandel befindet. So konnte der Anteil erneuerbarer Energien bis 2010 am gesamten Stromverbrauch auf 16,8 % erhöht werden. Im Jahre 1991 hatte bei der Gesamtenergiegewinnung in Deutschland die Wasserkraft lediglich einen Anteil von 2,9 %, biogener Abfall schlug nur mit 0,2 % zu Buche. Energieträger wie Wind, Biomasse und Sonnenenergie spielten noch gar keine Rolle. Dagegen lag die Kernenergie mit 30 % und die Kohleenergie immer noch mit rund der Hälfte des Anteils an der Energiegewinnung sehr hoch.
Im Jahr 2010 hat sich der Anteil der Wasserkraft auf 3,3 % und der des biogenen Abfalls auf 0,8 % erhöht. Gleichzeitig waren Energieträger wie Solarenergie, Windkraft, Biomasse und Geothermik (Energiegewinnung aus Erdwärme) hinzugekommen. Diese neuen Energieträger hatten 2010 bereits sichtbare Anteile an der Gesamtbilanz. Mit 27,2 % war die Geothermik an der Energiegewinnung beteiligt, mit 4,8 % die Biomasse, Windkraft war mit 6 % dabei und die Solarenergie mit 2 %. Nach Prognosen sollen bis 2020 die Öko-Energien bereits mit 38,6 % an der Energiegewinnung ein starkes Gegengewicht zu den konventionellen Energieträgern bilden.
In den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts erlebte die Kernenergie ihre Hochzeit. Der höchste Anteil an der Energiegewinnung lag in der Vergangenheit bei 30 %. Inzwischen ist der Anteil bereits auf um die 22 % gesunken. Eine Tendenz, die angesichts aktueller Ereignisse eher schneller als langsamer vonstatten gehen dürfte.
Wissenschaft und Politik sind sich einig, dass die Zukunft in der Förderung und dem Vorantreiben der ökologischen Energieträger liegen muss. Im Gegensatz zu den fossilen Energien sind sie unerschöpflich, gegenüber der Kernenergie werfen sie keine Probleme der Entsorgung von Gefahrengütern auf. An den derzeit noch unzureichenden Speichermöglichkeiten für die regenerativen Energien wird in der Forschung mit Hochdruck gearbeitet. Sie bilden augenblicklich das größte Hindernis, mit diesen Energien eine gleichmäßige Versorgung in großem Rahmen zu garantieren.
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